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Tierkommunikation
mit der Katze Mietze
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Sterbebegleitung
bedeutet, dass ich vom dem Zeitpunkt an, wo klar ist, dass das Tier
sterben wird in regelmäßigen Abständen
immer wieder Kontakt mit ihm aufnehme und für das Tier singe.
Meine Wahrnehmungen teile ich dann sowohl der Tierärztin, als
auch dem Menschen mit. Manchmal gibt es noch etwas, was das Tier sich
von seinem Menschen wünscht oder was es ihm/ihr mitteilen
möchte. Außerdem kann abgeklärt werden wie
viel Kontakt es noch mit seinem Menschen haben will. Die
regelmäßigen Telefonate helfen nicht zuletzt auch
dem Menschen sich von seinem Tier zu verabschieden und es leichter
gehen zu lassen.
Mein Wunsch ist es, dabei zum Besten von
Mensch und Tier zu arbeiten und für Beide einen friedlichen
oder sogar freudvollen Abschied zu erreichen. Die Tiere, die ich bisher
begleiten durfte, haben mich davon überzeugt, dass dies
möglich ist.
Bei der Übungsgruppe der Tierkommunikations-Gruppe am
29.09.2010 spreche ich zum ersten Mal mit der Katze Mietze. Bei diesem
Gespräch wird deutlich, dass Mietze krank ist, ihre bisherigen
Menschen sehr vermisst und große Angst vor dem Sterben hat.
Mietze lebt beim Verein Hände für Pfoten e.V. Kerstin
Küster, die an der Gruppe teilnimmt, hat ein Foto von Mietze
mitgebracht.
Nach der Übungsgruppe, habe ich den Impuls Kerstin nochmals
anzurufen, um ihr zu sagen, dass ein Mensch mit dieser Katze arbeiten
müsste und ihr anzubieten für sie zu singen
– vergesse es dann aber wieder.
Freitag,
8. Oktober 2010:
(Neun Tage später) ruft Kerstin
mich
an und erzählt, dass es Mietze schlecht geht und sie bald
sterben wird.
Zwischenzeitlich hatte sich herausgestellt, dass Mietze
einen faustgroßen Tumor hat, der sie mittlerweile auch beim
Atmen behindert. Sie hat die Tierärztin für den Abend
bestellt, mit der Bitte Mietze einzuschläfern. Kerstin fragt,
ob das für Mietze so in Ordnung sei, das Wochenende stehe vor
der Tür und sie würde dem Tier kein
Einschläfern bei irgendeinem Not-Tierarzt zumuten wollen.
Als sie auflegt, nehme ich sofort Kontakt zu Mietze auf. Ich nehme
Angst und Panik von ihr wahr, es ist nicht möglich ein
richtiges Gespräch zu führen. Aus diesem Grund gebe
ich Mietze stattdessen eine Heilgesangs-Behandlung. Dabei singe ich vor
allem ihre große Traurigkeit, Verzweiflung und Angst vor dem
Tod.
Ich telefoniere ein paar Tage später mit Kerstin, die meint,
der Katze gehe es schlecht, aber sie sei noch am Leben. Daraufhin singe
ich nochmals für Mietze. Singe ihre große Angst vor
dem Tod.
Eine Stunde später ruft Kerstin nochmals an und
erzählt mir, dass sie mit ihrer Tierärztin
übereingekommen ist, die Katze noch nicht
einzuschläfern. Stattdessen hat die Tierärztin ihre
Notfall-Telefonnummer da gelassen, um bei Bedarf zu kommen.
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Freitag, 15. Oktober:
Ich singe ein drittes Mal für Mietze.
Die
Trauer um ihre Menschen ist jetzt am deutlichsten. Dabei wird klar,
dass sie ihre Menschen schrecklich vermisst und sich aufs Abstellgleis
geschoben fühlt.
Mietze: "Wieso muss ich
in einer Tierpflegestation sterben? Warum kann ich nicht zu Hause
sterben? Wo sind meine Menschen?" Mietze ist vor allem sehr
gekränkt darüber, nicht zu Hause bei ihren Menschen
sterben zu dürfen, sondern in eine Pflegestation abgeschoben
worden zu sein.
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Mira aufgebahrt
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Sie
wünscht sich ihre Menschen her,
möchte von diesen begleitet werden. Das deutlichste
Gefühl ist die Verletzung darüber, abgeschoben worden
zu sein.
Als ich
danach Kerstin von dem
Gespräch berichte,
erzählt sie mir, dass Mietze mit ihren Menschen in ihrer
Straße gewohnt habe. Die Menschen sind gestorben und die
Erben haben zwar den Fernseher aus der Wohnung geholt, aber die Katze
dort alleine sitzen lassen. Der Verein hat das Tier dann
übernommen, damit sie in Würde ihren Lebensabend
verbringen kann. Ich rate Kerstin die Geister der ehemaligen
Katzenbesitzer zu rufen, damit sie ihrem Tier im Sterben beistehen.
Kerstin befolgt meinen Rat und ruft die Geister der verstorbenen
Menschen von Mietze herbei. |
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